Sultan Mulay Muhammad III (geboren 1710, verstorben 1790) oder Sultan Sidi Mohamed bin Abdallah (arabisch: محمد الثالث بن عبد الله الخطيب) war von 1757/1759 bis 1790 ein Herrscher aus der Dynastie der Alawiden.
 
Mulay Muhammad wurde schon zu Lebzeiten seines Vaters Mulay Abdallik auf Druck der Bevölkerung von Marrakesch zum Thronfolger bestimmt und zum Statthalter von Marrakesch ernannt. Ihm gelang es, die seit 1727 andauernden Machtkämpfe zu beenden und die Scherifen-Dynastie der Alawiden wieder zu festigen.
 
Bei der Wiederherstellung des Staates galt seine Aufmerksamkeit vor allem dem Steuerwesen, der Neuorganisierung des Heeres und der Stabilisierung der religiösen Autorität seiner Herrschaft gegenüber den Scheichs der Bruderschaften und Marabuts. Dafür benötigte er zusätzliche Mittel und ein Steuersystem, das den Handel mit einbezog. Er führte die Besteuerung der Märkte wieder ein und setzte diese auch unter Umständen mit militärischer Gewalt durch.
 
Eine Heeresreform wurde durchgeführt und arabische Söldner aus der Gruppe der Banu Hassan unterstanden fortan dem Kommando der Alawiden. Ebenfalls organisierte er schlagkräftige Seestreitkräfte, die in der Lage waren europäische Angriffe abzuwehren.
 
Im Jahre 1765 liess er die Stadt Essaouira an der Atlantikküste ausbauen und betraute den französischen Gefangenen Théodore Cornus mit Planungen für den Ausbau einzelner Stadtteile und Stadtbefestigungen.
 
Es gelang ihm die Handelsbeziehungen Marokkos durch Freundschafts- und Handelsverträge mit Dänemark (1751-1765), England (1760), Schweden (1773), Frankreich (1767) und Portugal (1773) auszubauen. 1767 unterzeichnete er einen Friedensvertrag mit Spanien. Nach der Anerkennung der Vereinigten Staaten als souveränen Staat (1777), kam es 1787 zum Abschluss eines Friedens- und Freundschaftsvertrages mit diesem Land.
 
Nach seinem Tod im Jahre 1790 flammten unter seinem Sohn und Nachfolger Yazid sowie Hischam die althergebrachten Streitigkeiten wieder auf, bevor Mulay Sulaiman die Herrschaft übernehmen konnte.